Mit ьber 35 Millionen verkauften CDs, 50 Nummer Eins-Platzierungen und 90 Platin-Auszeichnungen (Stand 2006) sowie der geschдtzten Prдsenz auf tausend Compilations, gehцrt Michael Cretu zu den erfolgreichsten Produzenten Deutschlands. Er allein verbirgt sich hinter dem Pseudonym Enigma, das seit 1990 die Musikwelt mit tranceartigen Klдngen verzaubert. Geboren ist Cretu am 18. Mai 1957 in Bukarest/Rumдnien und schon in jungen Jahren erhдlt er eine Begabtenfцrderung mit der im Nachhinein zutreffenden Prognose "musikalisch hochbegabtes Talent". Frьh studiert er klassisches Klavier und landet ьber die Stationen Bukarest und Paris schlieЯlich in Frankfurt am Main. Dort schreibt er sich als 18-Jдhriger in der Musikhochschule ein, um u.a. das Studium der Zwцlftonmusik voranzutreiben. AuЯerdem erhдlt er als Studiomusiker Einblick ins Knцpfchendrehen und wendet sich den neuen Soundmцglichkeiten des Synthesizers zu. 1978 verцffentlicht Cretu sein Album-Debьt "Wild River" unter eigenen Namen, zwei Jahre spдter erhдlt er seine erste goldene Schallplatte.
Doch erst als er 1982 die Arabesque-Sдngerin und seine spдtere Ehefrau Sandra Lauer kennenlernt, dreht sich das Erfolgskarrussel in Windgeschwindigkeit. Cretu produziert der jungen Saarbrьckerin gьldene 80s-Pophits auf den schцnen Leib und freut sich am Wirken im Hintergrund. Als Sandra um 1992 ihre Karriere (vorlдufig) beendet, kann das Dream Team ьber dreiЯig (!) obere Chartsplatzierungen fьr sich verbuchen. Auch beim Moti Special-Hit "Cold Days Hot Nights" (1985) hat Cretu seine Finger im Spiel.
Parallel zu der Entscheidung, sich gemeinsam und frisch verheiratet mit Sandra auf die Insel Ibiza zurьck zu ziehen, beschlieЯt Cretu 1989, den Kommerz etwas in den Hintergrund zu stellen und seine eigenen musikalischen Ideen zu verwirklichen. Eigentlich will er Enigma als Band ohne Gesicht ins Rennen schicken, aber es dauert nicht lange, bis bekannt wird, wer wirklich hinter dem Namen steckt.
Das erste Album "MCMXC A.D" ("1990 anno Domini") verkauft sich 1990 nicht zuletzt aufgrund der unerwarteten Hitsingle "Sadness Part 1" hervorragend. Die Platte ist ein Sensationserfolg und schafft es auf Platz eins in 24 Lдndern. Auf dieser Scheibe integriert Cretu als erster gregorianische Mцnchsgesдnge in ein Popmusik-Werk. Nach diesem Erfolg bastelt Cretu mit wechselnden Konzepten am zunehmend esoterischen New Age-Sound Enigmas weiter, der dennoch stetig erfolgreich bleibt.
Bei "Voyageur" (2003) verzichtet Cretu erstmals auf die bislang so erfolgreichen Zutaten, ьbrigens mit der lustigen Begrьndung, dass er es hasse, sich selbst zu kopieren. Fьr das 2006 erscheinende Album "A Posteriori" speckt der Meister seinen Maschinenpark auf Ibiza gehцrig ab. Die "55 Kilometer Kabel" seien ihm nach eigener Aussage zunehmend als Ballast vorgekommen. Parallel zur Ausdьnnung seines Sound-Cockpits reduziert er auch die Klangspuren auf Platte und freut sich, seine Suche nach Transzendenz und Unendlichkeit nun synthetischer und textloser als bisher fortfьhren zu kцnnen.
laut.de
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